Die Grundlagen von Lernen und Leisten

Erfolgreiches Lernen und Leisten erfordert eine Menge günstiger Voraussetzungen. Wohl zu den wichtigsten gehören ein leistungsfähiger Körper und ein leistungsfähiges Gehirn. Die emotionale Befindlichkeit und ein emotional positives Lernumfeld sind weitere entscheidende Voraussetzungen für gelungenes Lernen und schulischen Erfolg.

Fähigkeiten oder Intelligenz spielen eine sehr wichtige Rolle, können aber nicht mit Leistungsfähigkeit gleichgesetzt werden. Eine gute Intelligenz ist für erfolgreiches Lernen eine wichtige Voraussetzung, sie reicht aber nicht aus, um in der Schule gute Noten zu schreiben. Zur Bewältigung des Alltages brauchen wir viele Fähigkeiten, die mit Intelligenztests nicht oder kaum erfasst werden können. Sie sind aber notwendige Voraussetzungen für die Umsetzung von Intelligenz in erfolgreiches Handeln.

Wenn Fähigkeiten nur mit Mühe in Leistung umgesetzt werden können, entstehen Frustrationen bei allen Beteiligten. Der Betroffene zweifelt an sich, die Personen im nahen Umfeld sind besorgt und erhöhen möglicherweise den Druck, andere zweifeln an der Intelligenz. Der Stress ist erhöht bei den Betroffenen selbst, bei deren Familien und im schulischen Umfeld. Unter Stress bricht die Leistungsfähigkeit noch mehr ein. Unsicherheiten, Fehleinschätzungen und verhärtete Fronten zwischen Schule und Elternhaus sind immer wieder die Folgen von unbefriedigenden Leistungen und vielfach der Beginn von unglückseligen Abwärtsspiralen.

Ein frühzeitiges Auffangen von Schwierigkeiten ist grundsätzlich empfehlenswert. Je tiefer die Spirale sich nach unten bewegt hat, desto schwieriger und länger ist der Aufwärtsweg.

Besondere Begabungen / Hochbegabung

Besondere Lernbedürfnisse

Menschen mit besonders hohen Fähigkeiten haben besondere Lernbedürfnisse. Sie können mehr und schneller lernen, ihre Interessen sind oft breit und sie machen sich selber viele Gedanken zu Themen, die gerade bei Kindern über der Altersstufe liegen. Sie denken nicht nur anders als ihre normalbegabten Gleichaltrigen, sondern sie erleben das Leben viel intensiver. Von Linda Kreger Silvermann wird Hochbegabung beschrieben als „ein höheres Bewusstsein, eine höhere Empfindsamkeit und eine höhere Fähigkeit, Wahrnehmungen zu verstehen und in intellektuelle und emotionale Erfahrungen umzuformen.“ Ein übliches Schulumfeld ist darauf nicht unbedingt eingerichtet. Nicht jede Lehrperson ist mit Begabungsförderung vertraut. Im Alltag von Familien mit besonders begabten Kindern kann es zu Schwierigkeiten und Frustrationen kommen, wenn den besonderen Lernbedürfnissen über längere Zeit nicht Rechnung getragen wird. Oft äussern sich diese Schwierigkeiten in emotionalen Ausbrüchen zuhause und in schwierigem Sozialverhalten. Es wird dann gerne von sozialer und emotionaler Unreife gesprochen, obwohl eigentliche von einem kognitiven Misfit – oder einer fehlenden Passung mit dem Umfeld – die Rede sein müsste. In vielen Fällen werden besonders begabte Kinder weder zuhause noch in der Schule als besonders begabt erkannt, vielmehr werden die Defizite im Verhalten bemängelt.

Gemeinsamkeiten besonders begabter Kinder

Begabte Kinder und Jugendliche sind keine homogene Gruppe. Sie unterscheiden sich in Interessen und Persönlichkeitsmerkmalen manchmal recht stark voneinander. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sich auf ihrem eigenen Niveau mit dieser Welt beschäftigen und sich darüber mit anderen austauschen möchten. Mit den gleichaltrigen Kindern ist das oft nicht befriedigend möglich, weil die meisten von ihnen in einer anderen, eben altersgerechten Denkwelt leben. Je natürlicher und selbstverständlicher wir mit den besonderen Bedürfnissen begabter Kinder umgehen und sie fördern, desto weniger Probleme ergeben sich.

Auffälliges Verhalten?

Gelingt dies nicht, können besonders begabte Kinder auffällig werden. Nicht alle werden sofort in der Schule auffällig, oft zeigen sich Schwierigkeiten auch nur zuhause. Es „stinkt“ ihnen, in die Schule zu gehen, sie verlieren die Lernmotivation und trauen sich nicht, etwas zu sagen, weil sie in der Schule nicht auffallen möchten. Mit der Lernmotivation sinken auch die Leistungen. Manchmal kommt es zu emotionalen Ausbrüchen und Wutausfällen zuhause.

Soziale Aspekte

Im sozialen Bereich haben es diese Kinder oft viel schwerer als durchschnittlich begabte. Wenn sie ihre eigene Denkwelt mit anderen Kindern austauschen wollen, fühlen sie sich oft nicht verstanden. Nicht selten fühlen sie sich innerlich allein und unverstanden. Das erschwert ihnen die Integration in die Gruppe. Immer wieder kommt es vor, dass diese Kinder in Mobbing-situationen als Opfer dastehen, weil sie sich in der Gruppe der populärsten Kinder einer Klasse nicht wohlfühlen und ihren Platz mehr am Rande der Gruppe haben. Ohne ernstgemeinte Hilfe und Unterstützung von Erwachsenen kann Mobbing verheerende Folgen haben.

Um nicht auffällig zu werden, müssen hochbegabte Kinder oft bedeutend höhere soziale Fähigkeiten haben als gleichaltrige Kinder. Erst das ermöglicht ihnen, die Kluft zwischen ihrer Denkwelt und derjenigen ihrer Klassenkameraden zu überbrücken. Mit altersgemäss entwickelten sozialen Fähigkeiten gelingt ihnen das nicht immer. Dann heisst es oft auch von der Seite Erwachsener, sie seien sozial oder emotional unreif. Mit solchen Fehlinterpretationen umzugehen kann diese Kinder total überfordern und sie auf längere Sicht in ernsthafte Verhaltensauffällig-keiten oder in eine Depression treiben.

Identifikation besonders begabter Kinder

Es gelingt nicht allen Kindern und Jugendlichen, ihre Fähigkeiten in schulische Leistung umzusetzen. Es ist längst nachgewiesen, dass Schulnoten für die Identifikation begabter Kinder keine verlässlichen Indikatoren sind. Wenn sich also die Frage stellt, ob ein besonderer Förderbedarf gegeben ist, kann eine professionelle Abklärung helfen.

Zu meinem Fachwissen

Meiner Arbeit liegt das Fachwissen über Begabungsförderung zugrunde, das in neuerer Zeit vor allem in den USA entwickelt worden und in Europa aufgegriffen worden ist. Ich integriere neuere Intelligenzmodelle und Fachwissen rund um die Bedürfnisse besonders begabter Menschen in meine Arbeit und zeige darauf aufbauend für Kinder Fördermassnahmen und für Jugendliche und Erwachsene Berufsrichtungen auf.

Meine Begabungsabklärungen für Kinder und Jugendliche im Schulalter erlauben ein breites Bild von Fähigkeiten, Stärken und Lernbedürfnissen. In den Bereichen Schule, Freizeit und Erziehung bespreche ich mit Ihnen die nächsten möglichen Schritte, die ich in der gegebenen Situation empfehle.

Damit liefert die Abklärung Entscheidungsgrundlagen und Vorschläge für die weitere schulische Förderung und eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Gerade im Fall von Unsicherheiten und Schwierigkeiten können solche Entscheidungen einen massgeblichen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung und spätere berufliche Laufbahn haben.

Wann sprechen wir von schulischer Minderleistung?

Von schulischer Minderleistung wird gesprochen, wenn die schulischen Leistungen eines Kindes nicht dem Eindruck entsprechen, den das Kind im täglichen Umgang macht. Oft hört man über diese Kinder sagen: „Er könnte schon, wenn er wollte.“
Trotz guten intellektuellen Voraussetzungen fallen Schulleistungen mittelmässig aus, werden Arbeiten unsorgfältig erledigt, werden Dinge vergessen und gehen verloren. Vor allem im Jugendalter fehlt die Motivation zum Lernen. Den Anstrengungen wird wenn immer möglich ausgewichen.

Aspekte der Leistungsfähigkeit

Fähigkeiten oder Intelligenz können nicht mit Leistungsfähigkeit gleichgesetzt werden. Eine gute Intelligenz ist für erfolgreiches Lernen eine wichtige Voraussetzung, sie reicht aber nicht aus. Erfolgreiches Lernen und Leisten erfordert eine Menge günstiger Voraussetzungen. Wohl zu den wichtigsten gehören ein leistungsfähiger Körper und ein leistungsfähiges Gehirn, ein unterstützendes Schulumfeld und Elternhaus und genügend Anregung. Die emotionale Befindlichkeit und ein emotional positives Lernumfeld sind für gelungenes Lernen wichtige Bedingungen.

Wenn die Leistungsfähigkeit reduziert ist

Wenn Fähigkeiten nur mit Mühe in Leistung umgesetzt werden können, entstehen Frustrationen bei allen Beteiligten. Der Betroffene selbst zweifelt an sich, die Personen im nahen Umfeld sind besorgt. Manchmal wird auch den hohen Fähigkeiten gezweifelt. Der Stress ist erhöht bei den Betroffenen selbst, bei deren Familien und im schulischen Umfeld. Unter Stress ist die Leistungsfähigkeit noch mehr beeinträchtigt. Unsicherheiten, Fehleinschätzungen und manchmal regelrechte Krisen zwischen Schule und Elternhaus können Folgen von unbefriedigenden Leistungen sein.

Die Gründe für Minderleistung können sehr vielfältig sein. Währenddem die Minderleistung beim einen Kind mit dem Schulumfeld zusammenhängt, sind beim anderen unerkannte Lernschwierig-keiten mit im Spiel. Manchmal sind soziale oder emotionale Schwierigkeiten Ursache der verminderten Leistungsfähigkeit.

Meine Hilfestellung

Ein frühzeitiges Auffangen von Schwierigkeiten ist grundsätzlich empfehlenswert. Ich biete unabhängige Untersuchungen an, um Ihre Fragen rund um solche Schwierigkeiten zu klären und Sie über das weitere Vorgehen zu beraten. Auf Ihren Wunsch hin sprechen ich die Befunde gerne mit den beteiligten Fachleuten aus der Schule, um gemeinsam Lösungswege zu finden.

Die eigenen Stärken finden

Um in der beruflichen Entwicklung zufrieden und erfolgreich zu sein, ist es wichtig, dass die entscheidenden Fähigkeiten, Interessen und Persönlichkeitsmerkmale zum Tragen kommen. Im Verlaufe der schulischen Entwicklung wird die Betonung und Leistungsbeurteilung während Jahren auf einem Einheitswissen und auf Einheitstechniken aufgebaut, die kaum auf den individuellen Fähigkeiten, Interessen und Persönlichkeitsmerkmalen einer Person aufbauen.

So kennen viele Jugendlichen ihre eigenen Stärken überhaupt nicht. Obwohl die Entwicklung der eigenen Identität im Jugendalter eine sehr wichtige Rolle spielt, gehen viele Jugendliche ins Berufsleben hinein, ohne wirklich darüber im Klaren zu sein, wofür sie sich eignen und in welchem Beruf und welcher Umgebung sie sich am besten entwickeln können. Ihre Stärken sind oft nicht offensichtlich. Ihre Berufswahl richtet sich nach den Möglichkeiten im Umfeld.
In vielen Fällen geht das recht gut und führt zu einem befriedigenden Berufsleben.

Wo dies nicht der Fall ist, kann die Frustration beträchtlich sein. Viele Stellenwechsel oder psychische und körperliche Stresszeichen entwickeln sich und erschweren den Alltag.

Meine Hilfestellung

Es kann sehr hilfreich sein, sich selber, die eigenen Fähigkeiten und Interessen durch eine unabhängige Fachperson genauer unter die Lupe zu nehmen. Manchmal kommt man dadurch seinen eigenen Bedürfnissen näher und ein Weg nach vorne tut sich auf, der neue Entwicklungen zulässt.

Jugendliche

Wenn sie mehr Klarheit über Ihre Fähigkeiten und Stärken haben, setzen Jugendliche diese von Anfang an gezielter ein und sie können sie bei einem zukünftigen Arbeitgeber glaubhafter vermitteln. Bei manchen führt der Weg über eine weitere Schulung, bei manchen direkt in die Berufslehre. Manche sind sich auch im Unklaren darüber, welche Studienrichtung für sie sinnvoll wäre und suchen darauf Antworten. Eine Analyse und darauf folgende Beratung kann Klarheit verschaffen.

Erwachsene

Bei Erwachsenen bietet eine Analyse und darauf folgende Beratung ebenfalls die Möglichkeit, sich selber, seine Wünsche und Chancen neu zu betrachten und dadurch Schritte für eine Veränderung in die Wege zu leiten.